3. Konzert mit dem Blasorchester

Herausragende Synthese Blasorchester Menden, Greenhorns und amante della musica

350 Zuhörer in der Hubertushalle begeistert – Konzert spontan Hubert Schüngel gewidmet

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Von Dirk Becker

MENDEN Einen grandiosen Konzertabend, den Frank Westhoff, 1.Brudermeister der Schützenbruderschaft Hubertus Menden-Nord, spontan und sichtlich gerührt dem am Donnerstag verstorbenen Ehrenoberst Hubert Schüngel widmete, erlebten 350 Zuhörer in der Schützenhalle an der Stiftstraße.

Das Blasorchester Menden mit seinem Jugendorchester Greenhorns und der Meisterchor amante della musica menden – das war zum wiederholten Male eine herausragende Synthese instrumentaler und vokaler Musikkunst. Dumm nur, dass sich der Chor mit seinen 44 Stimmen vor der Bühne drängeln musste – mehr Platz hätte wahrlich gut getan, zumal sich das von Chordirektor FDB geleitete Ensemble einmal mehr als „Chor in Bewegung“ prä2sentierte.

Wie das Blasorchester kehrte der heimische Meisterchor seine moderne Seite hervor: Acht Titel, sechs davon in englisch, die beiden deutschen Volkslieder „Am Brunnen vor dem Tore“ und „Der Mond ist aufgegangen“ als Jazz-Versionen: Wer behauptet, das „klassische“ Publikum könne mit diesem Repertoire nicht begeistert werden, irrte gewaltig. Die 350 Zuhörer feierten die Sängerinnen und Sänger, die trotz des engen Platzes ihr Können unter Beweis stellten.

Einziger Makel war das etwas zu leise E-Piano, an dem Michael Oel seinen Chor bei der „Bohemian Rhapsody“ und bei „Bridge over troubled water“ begleitete. Dennoch brillierte amante, beherrschte leisestes Piano ebenso wie stimmgewaltiges Forte.

1Das Blasorchester Menden, das nach dem Konzert Martina Bieschke für ihre zwölfjährige Tätigkeit als Vorsitzende auszeichnete, rückte in seinen Vorträgen immer wieder andere Instrumente in den Vordergrund. Ein überzeugendes Solo am Tenorhorn legte Thomas Metzer bei der instrumentalen Interpretation von „Großvaters Uhr“ hin. Unter der Leitung von Jörg Krause präsentierte das Blasorchester zudem mehrere Medleys – von Künstlern der Moderne wie Robbie Williams ebenso wie von den „Gentlemen of Rock“, Tom Jones und Neil Diamond.

Doch damit nicht genug: Die Bläser verstanden es, einen Mix aus bekannten Werken und weniger oft zu hörenden Melodien zu finden und verfolgte zudem die Vorstellungen des eigenen musikalischen Nachwuchses: Die Greenhorns, in Vertretung dirigiert von Lisa Böckelmann, zeigten bei ihren beiden Auftritten, dass die jungen Instrumentalisten auf dem besten Wege sind, in die Fußstapfen der „Großen“ zu treten.

Nach fast drei Stunden, unter anderem auch wegen einer deutlich zu langen Pause, gab es stehende Ovationen für die drei Ensembles, die musikalisch absolut überzeugt hatten. Musikalische Gegensätze zogen sich am Samstag fast magisch an und bildeten eine gelungene Mixtur musikalischen Könnens.

Mendener Zeitung vom 30. März 2009