Berlinfahrt 2006 — amante war vom 30. September bis zum 06. Oktober 2006 in Berlin

„Goldene Schallplatte“ für den scheidenden Chorleiter

amante della musica sagt Klaus Levermann in Berlin „Danke für die Lieder“ Im Bundeskanzleramt Spitzenpolitikern begegnet – Drei imposante Auftritte

MENDEN · „Danke für die Lieder, wir war‘n ein tolles Team!“ Mit dem von Vizechorleiterin Andrea Ferber eigens umgetexteten Abba-Titel „Thank you for the music“ sowie einer vergoldeten, gerahmten und signierten Schallplatte haben sich die Sängerinnen und Sänger von amante della musica menden am vergangenen Donnerstag im Rahmen der einwöchigen Konzertreise nach Berlin nach 20 Jahren endgültig von ihrem Chorleiter Klaus Levermann verabschiedet.

An einem Abend voller Emotionen im Spandauer Sport- und Wellness-Hotel „Centrovital“, wo der heimische Meisterchor perfekt untergebracht war, dirigierte Levermann zum letzten Mal die von ihm selbst 1986 gegründete Singgemeinschaft. Er dankte ausdrücklich allen aktuellen und ehemaligen Aktiven wie Vorstandsmitgliedern, wünschte seinem Nachfolger Michael Oel merklich gerührt noch einmal viel Erfolg und überreichte dem 1. Vorsitzenden Lars Becker symbolisch seine Stimmgabel mit der Bitte, diese an Oel weiterzugeben.

„Dass für mich bei euch heute wirklich alles vorbei ist, kann ich noch nicht richtig fassen. Das passiert vielleicht erst, wenn ich euch zum ersten Mal wieder höre und nicht vor euch stehe. Bleibt, wie ihr seid. Ihr seid klasse“, sagte Klaus Levermann, der mit seiner ganzen Familie in die Bundeshauptstadt gereist war, unter dem großen Beifall der ganzen Reisegruppe. Natürlich wurde es an diesem Abend im internen Kreis noch sehr spät, natürlich musste oder durfte der scheidende Dirigent noch so manches Stück dirigieren und natürlich flossen reichlich Tränen.

 Vor seinem Abschied hatte Klaus Levermann noch das große Vergnügen, amante della musica bei den offiziellen Auftritten in Berlin zu dirigieren. Als besonders imposant erwies sich die musikalische Gestaltung des Hauptgottesdienstes im Berliner Dom. Das Gotteshaus war mit rund 600 Besuchern bestens gefüllt, der heimische Chor präsentierte das „Ave Verum“ von Gounod, Auszüge aus der Bruckner-Messe und das „Save us o lord“ besser als in allen Proben – Gänsehaut pur in der herrlichen Akustik des Doms. Der Chor war sogar mit Plakaten angekündigt worden.

Nicht minder beeindruckend waren drei Tage später allerdings die Liedvorträge im Plenarsaal des Bundestages und in der Reichstagskuppel. Auf Einladung der leider kurzfristig erkrankten Bundestagsabgeordneten Dagmar Freitag hatte amante den Berlin-Trip organisiert und dabei auch die einmalige Gelegenheit, das Bundeskanzleramt zu besuchen.

Wie es der politische Zufall wollte, trudelten dort am letzten Mittwoch nach und nach die Spitzenpolitiker der großen Koalition zu den finalen Gesprächen in Sachen Gesundheitsreform ein, als die insgesamt 56-köpfige amante-Gruppe gerade durch das Haus geführt wurde.

So sahen die „Musikliebhaber“ Edmund Stoiber, Franz Müntefering und Kurt Beck aus nächster Nähe, während sich die Journalisten aller TV-Stationen bis in die frühen Morgenstunden gedulden mussten. Selbst Fotos an den Rednerpulten im Kanzleramt, wo wenig später Angela Merkel, Stoiber und Beck ihre Statements abgaben, waren möglich. Ein Blick in den Kabinettssaal rundete die mehr als einstündige Führung ab.

Einen ungemein kurzweiligen Einblick in die Geschichte Berlins und Potsdams lieferte eine ganztägige Besichtigungstour. Höhepunkte waren der Besuch des Sony-Centers, des ehemaligen Grenzverlaufes, des Gebäudes der Wannsee-Konferenz und des Schlosses Cecilienhof, wo das Potsdamer Abkommen geschlossen wurde. Ebenfalls sehr interessant war die 75-minütige Führung im Olympiastadion Berlin.

 Bei den Aktiven wie auch bei den zahlreich mitgereisten fördernden Mitgliedern und Angehörigen kam die Fahrt insgesamt sehr gut an. Die An- und Abreise per Bahn und die hohe Mobilität vor Ort durch S-Bahn, U-Bahn und Busse waren echte Pluspunkte, ebenso die Ausgewogenheit von festen Programmpunkten und Freizeit. „Besser und würdiger hätten wir uns bei unserem Klaus Levermann nicht verabschieden können. Wir alle werden diese Fahrt lange in bester Erinnerung behalten“, so Lars Becker. MZ