Das Konzert mit dem Blasorchester Menden am 21.05.2005

Traumhafter Musikgenuss

amante della musica und das Blasorchester Menden bewegten die „Höhe“ Ein Abend, der dem Publikum unvergessen bleibt – Zugaben ertrotzt

MENDEN. Einen stimmungsvollen Abend mit Musik, Comedy und erlesenen Speisen konnten am Samstagabend die Besucher des Konzerts „Musikgenuss für die Sinne“ auf der Wilhelmshöhe genießen. Dieses Ansinnen ging auf die Idee der befreundeten Dirigenten Klaus Levermann und Björn Bergmann zurück, die einmal gemeinsam konzertieren wollten.

So gestalteten der Meisterchor amante della musica und das Blasorchester Menden ein abwechslungsreiches Programm mit humorvollen, tragischen, modernen wie traditionellen Stücken. Absolut mitreißend war dabei die witzige Moderation von Bert Hobert aus Werdohl. Der Unterhaltungskünstler trat zunächst im Frauenkostüm als Hildtrud Biesterfeld auf und kündigte mit Anekdoten, Charme und gekonnten Überleitungen die Lieder an. In seinen verschiedenen Rollen und Verkleidungen erntete er viele tränenreiche Lacher. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt: Kulinis Blockhaus befriedigte mit exzellenten Speisen jeden Gaumen. Große Liebe zum Detail und viele Überraschungseffekte belebten das Konzert.

Zu den Höhepunkten der Vorträge von amante della musica gehörte „Der alte Förster Püsterich“, in dem die Sängerinnen Alina Orlich (Sopran), Carina Zebrowski (Alt), Uli Paul (Tenor) und Burkhard Brühmann (Bass) vom Balkon einen Echogesang zum Chor erklingen ließen. Es folgten die Heinz-Erhardt-Lieder, deren lustige Texte vom gleichnamigen Schauspieler stammten. Die Musik, getragen von gelungenen Jazzelementen, schrieb der Bundeschorleiter des Sängerbundes NRW und Lehrer für Musiktheorie an der FH Osnabrück, Prof. Michael Schmoll. Er begleitete die traumhafte Mehrstimmigkeit des Chores anschließend bei Gospels und Jazz-Stücken, bei denen Chormitglied Lars Becker durch kleine Soloparts brillieren konnte, am Klavier.

Die klare Schlagzeugbegleitung oblag Marcel Paul. Der Chor zeichnete sich vor allem durch perfekte Harmonie aus. Das Blasorchester Menden lieferte eine ebenso wohlklingende wie präzise Leistung ab: Bewegend waren die Medleys „Udo Jürgens live“ und „Flower Power“, die mit „17 Jahr‘ blondes Haar“ und “Let‘s go to San Francisco“ für Nostalgieträume sorgten. Eine Überraschung boten die drei Soloinstrumentalisten Jürgen Krause, Theo Pache und Winfried Bergmann, als sie mit Taucherbrille und Hawaiihemd zu „Burglers Holiday“ musizierten.

Herausragend waren natürlich die gemeinsamen Stücke „We are the world“, „One moment in time“ und zum guten Abschluss „Thank you for the music“. Ohne Zugabe konnte der Abend nicht enden: das Blasorchester und der Chor stimmten „music was my first love“ an und konnten noch einmal ihre Freude an der Musik auf das Publikum übertragen. Die Organisation des Konzertes oblag Gerhardt Schmidt vom Papenbusch-Verlag. Als Sponsoren eines wundervollen Abends fungierten die Brauerei Iserlohn und die Mendener Bank.MZ


Ein Zusammenspiel absoluter Extraklasse

Menden. Es war die zweite Auflage eines gemeinsamen Konzertabends. Nach dem Erfolg im November 2003 präsentierten der Meisterchor amante della musica menden und das Blasorchester Menden erneut ein Zusammenspiel. Aufführungsort war dieses Mal die Wilhelmshöhe.

Leider war die Bestuhlung etwas unglücklich, denn bei den gemeinsam intonierten Stücken ging der Gesang ein wenig unter. Das war aber auch schon der einzige Schönheitsfehler des Abends. Beide Vereine präsentierten sich in Hochform. Ein Programm der Extraklasse fesselte die Zuhörer über zwei kurzweilige Stunden.

Den Anfang machte der Werdohler Comedian Bert Hobert, alias „Hobi – Ein Mann für alle Feste“. Als Polizist verkleidet half er den Besuchern bei der Platzwahl. Als Hiltrud Koslowski, einer „Schwester“ von Inge Meysel, eröffnete er das Konzert. Überhaupt führte er in verschiedenen Rollen als Moderator durch den Abend. Comedy im Wechsel mit Musik – eine absolut gelungene Mischung!

Den musikalischen Auftakt machte das Blasorchester mit dem Deutschmeister Regimentsmarsch. Danach sang amante die Volkslieder „Was wolln wir auf den Abend tun“ von Franz Möckl, die „Untreue“ von Max Reger und „Schwesterlein“ von Hermann Große-Schware. Das Orchester offenbarte „Emotionen“ von Kurt Gäble, bevor amante mit „Kritik des Herzens“ Miniaturen auf Texte von Wilhelm Busch besang.

Nach „Tri Episodi“ von Lorenzo Pusceddu und den drei vertonten Heinz-Erhardt-Gedichten „Die Made“, „Die Fliege“ und „Singe wem Gesang gegeben“ beendeten beide Vereine den ersten Block des Programms gemeinsam mit der Pop-Ballade „We are the World“ von Michael Jackson und Lionel Ritchie.

In der Pause versorgte das Team von „kulinis“ die Anwesenden mit Getränken und Speisen. In entspannter Atmosphäre konnten sich Publikum und Musiker auf den zweiten Teil des Konzerts vorbereiten. Da ging es richtig ab. Erklangen im ersten Teil noch Klassik und Volkstümliches, erwartete die Gäste nun ein Feuerwerk der bekanntesten Pop-, Schlager- und Jazzmusik des 20. Jahrhunderts.

Los ging es mit „One Moment in Time“ von Whitney Houston, welches wieder gemeinsam dargeboten wurde. Nostalgisch fuhr das Orchester fort, als es ein flottes Medley von Udo Jürgens anstimmte, darunter „Aber bitte mit Sahne“, „Griechischer Wein“ und „Mit 66 Jahren“.

Amante ließ es etwas ruhiger, dafür aber umso gefühlvoller angehen. Peter Wittes Arrangement von „Nature Boy“ (der bekannteste Interpret dieser Jazzballade war Nat King Cole) trieb so manchem Zuhörer Tränen in die Augen und Schauer den Rücken hinunter. Diesen Effekt führte „That lonesome Road“ von Simon Carrington noch fort, bevor wieder Schwung in den Saal kam.

Von Michael Schmoll am Klavier und Marcel Paul am Schlagzeug begleitet ertönte der Jazz-Kanon „Hallo Django“. Das Orchester setzte noch eines drauf mit den Stücken „Buglers Holiday“ und „Root Beer Rag“. Nach einer Serie Gospels und Don Campbells „Flower Power“ war die Stimmung auf dem absoluten Siedepunkt. Amante della musica heizte das Publikum mit dem Paul-Anka-Evergreen „Diana“ an, bevor das offizielle Programm mit „Thank you for the Music“ von Abba endete.

Aber selbstverständlich entließen die begeisterten Zuschauer die Vereine nicht ohne Zugabe. Ein Konzert der Superlative ging mit dem John Miles Klassiker „Music was my first Love“ zuende. Alles passte erstklassig zusammen. Die Kombination von Gesang, Blasmusik und Comedy im Wechsel war fantastisch, die Programmauswahl einfach super! Chorleiter Klaus Levermann und Orchester-Dirigent Björn Bergmann fielen sich glücklich in die Arme. Es war ihnen anzusehen, dass von beiden eine große Anspannung gefallen war.

Monatelange Probenarbeit hatte sich ausgezahlt. Publikum und Musiker waren gleichermaßen begeistert. Auf die Frage, ob dieses Konzert besser gewesen sei als das erste im November 2003 antwortete Levermann: „Es war anders. Anders, weil das Zusammenspiel ausgereifter und die Atmosphäre besser waren.“

„Die Atmosphäre war allein durch die ausgefeilte Technik schon besser“, fügte Björn Bergmann hinzu. Spontan sagten beide „Ja“ zu einer dritten Gemeinschaftsarbeit. Wann die allerdings sein wird, ist noch offen. Amante konzentriert sich jetzt auf zwei Ereignisse im nächsten Jahr: Denn 2006 richtet der Chor erneut ein Leistungssingen aus und feiert 20. Geburtstag.WP