Jury bewertet alle Liedvorträge mit „sehr gut“
Meisterchorsingen |
Stadthalle Werl |
„Der 130. Psalm“ von Kurt Lissmann (21,6 – sehr gut) |
„Am Brunnen vor dem Tore“ von Matthias Becker (22,4 – sehr gut) |
„Der Mond ist aufgegangen“ von Michael Schmol (23,8 – sehr gut) |
„Sperent in te“ von Lajos Bardos (22,4 – sehr gut) |
Die musikalische Titelsammlung von amante della musica menden im Chorverband Nordrhein-Westfalen bleibt komplett: Am Samstagabend haben sich die heimischen „Musikliebhaber“ mit Chorleiter Michael Oel in der Stadthalle Werl zum vierten Mal das Prädikat „Meisterchor“ ersungen, das sie nun erneut für fünf Jahre führen dürfen. Die Hönnestädter sind ja außerdem seit März 2007 Sing & Swing-Konzert- und seit Oktober 2007 Volkslieder-Leistungschor Gold.
Wie schon bei den erfolgreichen Titelverteidigungen in Moers 1998 und Neuss 2003 bewertete die fünfköpfige Jury alle vier Liedvorträge von amante mit der Note „sehr gut“. Dass es den Mendenern dabei zum ersten Mal gelang, die 90-Punkte-Schallmauer zu durchbrechen (90,2), ging im großen Jubel der 46 aktiven Sängerinnen und Sänger gegen 21.30 Uhr fast unter, als die Ergebnisse des Tages in der bis auf den allerletzten Platz besetzten Stadthalle verkündet wurden.
„Wir dürfen unglaublich stolz sein, weil es nicht jeder Chor schafft, binnen 19 Monaten mit neuem Dirigenten alle drei Leistungssingen im CVNRW mit komplett neuer Literatur, so vielen neuen Aktiven mit diesen tollen Bewertungen zu meistern“, strahlte Vorsitzender Lars Becker bei der „Meisterfeier“. Chorleiter Michael Oel ergänzte gerührt: „Ich danke euch für das große Engagement in den letzten Wochen und Monaten, freue mich tierisch, dass wir zusammen diese drei Titel geholt haben. Lasst uns diesen tollen Weg weitergehen, lasst uns so ehrgeizig bleiben und dabei weiter so viel Spaß haben!“ Nächste musikalische Herausforderung könnte etwa der Landeschorwettbewerb 2009 sein, kündigte Oel an.
Am Samstagabend stand amante della musica im letzten Block als 22. von 25 Chören des Tages (zwei verfehlten ihr Ziel) auf der Bühne. Das neue schwarz-weiße Outfit präsentierten die Sängerinnen und Sänger unter großem Beifall zunächst durch einen pfiffigen Auftritt in Paaren, ehe dann nach mehr als halbjähriger Vorbereitung die entscheidenden 20 Minuten begannen. Jetzt musste alles passen, sollte nichts schief gehen…
Das synphonische Chorwerk „Sperent in te“ als Eröffnungstitel zu wählen, erwies sich im Nachhinein als absolut richtig. 22,4 Punkte gab es von der Jury ebenso wie für den anschließenden Jazz-Satz auf das Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“. Der polyphone „Psalm 130“ wurde mit 21,6 Punkten bewertet, ehe es zum Abschlus eine echte Traumzensur für die wenige Monate junge Volkslied-Auftragskomposition „Der Mond ist aufgegangen“ von Prof. Michael Schmoll gab. Dieser ebenfalls jazzige Titel bekam bei der Uraufführung auf NRW-Ebene 23,8 Punkte. Kein Wunder, dass die Sektkorken knallten und sich die Aktiven jubelnd in den Armen lagen, es gab sogar Tränen der Freude.
Besonders freuen durfte sich amante über die imposante Unterstützung aus dem Publikum. Dutzende Freunde und Angehörige waren nach Werl gekommen, aber auch extra per Bus ein kompletter Hagener Kinderchor in knallgelben T-Shirts, bei dem Michael Oel erst kürzlich ein Coaching durchgeführt hatte. Die Jungen und Mädchen drückten jetzt „Oeli“ und amante in Werl die Daumen, eine tolle Revanche!
Die Vorbereitung
Dreitägiges Probe-Wochenende im Kloster Brunnen in Sundern-Endorf, in der finalen Phase sogar zwei intensive Übungsabende wöchentlich, dazu ein mehrstündiges Coaching mit Professor Michael Schmoll und eine einstündige Generalprobe am vergangenen Mittwochabend auf der Bühne der Stadthalle Werl selbst: Die Sängerinnen und Sänger von amante della musica menden haben mit ihrem Chorleiter Michael Oel alles nur Erdenkliche unternommen, um am kommenden Samstag, 31. Mai 2008, bestens vorbereitet beim Meisterchorsingen auftreten zu können.
Nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden Abschneidens bei den letzten Leistungssingen im Chorverband NRW darf die Mendener Singgemeinschaft an diesem Tag im allerletzten Block mit weiteren hochkarätigen Chören auftreten und sein vier Titel umfassendes Programm vor rund 1 000 Zuhörern und der fünfköpfigen Jury ab 19 Uhr präsentieren. amante ist der 22. von 25 Chören des Tages, ab 20.30 Uhr werden die fast 50 aktiven „Musikliebhaber“ erfahren, ob sie das begehrte Ziel erreicht haben und sich weitere fünf Jahre Meisterchor im CVNRW nennen dürfen.
1993 in Meinerzhagen, 1998 in Moers und 2003 in Neuss gelang es amante della musica bis dato, unter dem Gründer und langjährigen Chorleiter des Jungen Chores Menden Klaus Levermann das schwerste Leistungssingen in NRW erfolgreich zu meistern. Zur neuerlichen Titelverteidigung, diesmal gemeinsam mit Dirigent Michael Oel, der seit 19 Monaten als Chorleiter fungiert, muss amante mindestens zwei Mal ein „sehr gut“ und zwei Mal ein „gut“ als Prädikat zugesprochen bekommen, wobei die Bestnoten sich auf ein Volkslied und ein Chorwerk verteilen müssen.
Als einziger Teilnehmer des Meisterchorsingens 2008 (49 Vereine) präsentiert amante das polyphone, fünfstimmige Chorwerk „Der 130. Psalm“ im Satz von Kurt Lissmann, dazu kommt das lateinische „Sperent in te“ von Lajos Bardos. Der Mendener Musikprofessor Michael Schmoll hat eigens als Auftragskomposition von amante einen jazzigen Satz auf das Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“ geschrieben, von Dr. Matthias Becker erklingt die ebenfalls jazzige Version von „Am Brunnen vor dem Tore“.
Für das Meisterchorsingen hat sich der heimische Chor eine neue schwarze Kluft zugelegt, die von weißen Accessoires verschiedenster Form und Größe geprägt wird. Um 16.15 Uhr treffen sich die Aktiven am Samstag an der Stadthalle Werl, wo nach dem „Soundcheck“ auf der Bühne ein 90-minütiges Warm-Up und Einsingen ansteht.
Nach der Ergebnisbekanntgabe feiern die Sängerinnen und Sänger, von denen 15 noch nie bei einem Meisterchorsingen waren, in der Mendener Rathaus-Kantine – hoffentlich als alter und neuer Meisterchor.