MENDEN Englischer Evensong, irischer Segen, russisch-orthodoxe und lateinische Gebete, französische Kurzkompositionen sowie anspruchsvolle Jazz-, Pop- und Gospelarrangements: Beim Benefizkonzert „Voices in concert“ in der mit über 200 Zuhörern restlos ausverkauften Kapelle des Heilig-Geist-Gymnasiums blieben am Freitagabend nun wirklich keine Wünsche offen .
Der ausrichtende Märkische Kammerchor unter der Leitung von Professor Michael Schmoll sowie der heimische Meisterchor amante della musica menden und das elfköpfige Männerensemble VokalArt Menden (jeweils unter dem Dirigat von Klaus Levermann) überzeugten durch einen stimmlich sehr ausgewogenen wie sauberen Klang in allen Tonlagen, sorgten mit Dynamikwechseln vom pianissimo bis zum fortissimo immer wieder für Gänsehaut beim begeisterten Publikum.
Das sehr feinfühlig musizierende Saxophon-Ensemble der Musikschule Hemer erwies sich unter der Leitung von Norbert Steegmanns als die optimale instrumentale Ergänzung des Programms, das nach rund zweieinhalb Stunden mit zwei fulminanten gemeinsamen Liedbeiträgen der drei Chöre endete. „Es war ein tolles Konzert“, bilanzierte schließlich auch Hausherr und HGG-Schulleiter Klaus Fringes die erste, aber zum Glück nicht letzte außerschulische Veranstaltung in der Kapelle, die die Musik mit ihrer herrlichen Akustik noch intensiver spürbar machte.
Fringes hatte die Gäste ebenso wie Michael Schmoll an der Klosterstraße begrüßt. Der Bundeschorleiter des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen, der auch durch den Abend führte und als Pianist auftrat, erläuterte, dass die Eintrittsgelder zu gleichen Teilen in die weitere Renovierung der Kapelle und in die Chorstiftung NRW fließen werden.Und so viel steht fest: Niemand dürfte bereut haben, neun Euro in eine Eintrittskarte investiert zu haben. Das bewiesen die nicht enden wollenden „standing ovations“ nach den Zugaben „Praise be to god“ und „Give glory to god“, bei denen die Zuhörer auch aktiv ins musikalische Geschehen einbezogen wurden. Schnippen, Klatschen, Swingen und Singen waren angesagt.
Fortgesetzt wird die Konzertreihe am Heilig-Geist-Gymnasium vom Madrigalchor Fröndenberg (12. November), von der Mendener Kantorei (17. Dezember) und schließlich von der Opernsängerin Dorothee Burkert (22. Januar 2006).MZ
Eine HGG-Premiere in Kapelle und Konzertsaal
Menden. Kapelle und Konzertsaal. Der mit so viel Liebe renovierte zentrale Raum des Heilig-Geist-Gymnasiums erlebte gestern seine Premiere: die erste nicht-schulische Veranstaltung.
Yesterday von den Beatles: Der Song für die Musikgeschichte entfaltete in der noch nicht endgültig fertig gestellten Kapelle des Heilig-Geist-Gymnasiums seine Gänsehaut-Wirkung. Nebenan werden Fünftklässler ab Montag wieder darüber grübeln, wie man dieses Yesterday schreibt. Gestern Abend war es Teil eines begeisternden Konzerts, das dem guten Zweck diente. Die ohne Gage auftretenden Chöre und das Saxophon-Ensemble der Musikschule Hemer spielten Geld ein für die weitere Renovierung der Kapelle sowie für die Chorstiftung des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen.
Professor Michael Schmoll, der den Abend moderierte, legte den Zuhörern die musikalische Mischung für eine Kapelle, die gleichzeitig Konzertsaal ist, ans Herz. Amante della musica (Leitung Klaus Levermann) sorgte unter anderem mit In nomine Jesu für die rechte Einstimmung, ließ sogar Platz für Klänge der orthodoxen Kirche.
Märkischer Kammerchor und VokalArt, vor einigen Wochen beim deutschen Männerchorfestival hoch dekoriert, sorgten ebenfalls für Musik-Höhepunkte. Zu lernen war unter anderem, dass Paul Hindemith „kein Schrägtöner“ ist.
Beschwingt der zweite Teil mit Unterhaltungsmusik, eben Yesterday oder Jazz. Krönender Abschluss für Schulleiter Klaus Fringes und seine Gäste: gemeinsamer Gesang aller Chöre.Amante della musica sorgte neben VokalArt und Märkischem Kammerchor für Musikerlebnisse in der HGG-Kapelle.WP