Walesfahrt 2005

amante della musica menden war vom 28.03.05 bis zum 03.04.05 in Wales

grup

Am 28.03.2005 um 12.30 Uhr trafen sich 29 aktive amante Mitglieder, Freunde und Angehörige auf Battenfelds Wiese, um sich im Rahmen des Partneraustausches Stadt Menden – Flintshire auf den Weg nach Wales zu machen.

Unsere Skepsis in Bezug auf den „goldenen Bus“ der Firma Weber löste sich in Wohlgefallen auf, denn der Bus erwies sich für unsere Kommunika-tion als hervorragend geeignet und mit dem Busfahrer Thorsten hatten wir sowieso den absoluten Glücksgriff getan.

Nach einer staufreien Fahrt kamen wir gegen 18.00 Uhr in Rotterdam an der Fähre an und nach einigem Suchen und Fragen hatte jeder seine Ka-bine gefunden. Am gut bestückten Buffet ließen wir es uns schmecken, gewöhnten uns an das leichte Schaukeln des Schiffes und ließen den A-bend in gemütlicher Runde ausklingen. Die Nacht schienen alle gut über-lebt zu haben, denn nach dem nicht zu überhörenden Weckruf tauchten alle zum Frühstück wieder auf.

Es ging im Schneckentempo aus Hull heraus und ich dachte „so genau wolltest du dir die Gegend auch nicht ansehen“. Außer elenden Müllbergen am Straßenrand gab es nicht viel zu sehen. Doch dann wurde die Gegend schöner und man hörte das erste Mal „OH, ein Schaf“. Dieser Spruch sollte uns die ganze Reise begleiten. Gegen 12.00 Uhr kamen wir in Chester an und hatten mehrere Stunden Gelegenheit zur Stadtbesichtigung. Die Zeit wurde unterschiedlich genutzt, einige sahen sich die sehenswerte Kathedrale an, andere gingen shoppen oder probierten, was die englische Küche so hergab.

Gegen 17.00 Uhr fand im Kreishaus Mold die offizielle Begrüßung statt. Unsere Unterkunft, das Franziskaner Kloster in Pantasaph, erreichten wir nach einer weiteren ½-stündigen Busfahrt. Nach der Zimmerverteilung ging es direkt zum Abendessen, wo wir von Pater Stephen herzlich be-grüßt wurden. Den Rest des Abends saßen wir noch gemütlich beisammen und erfuhren dabei einiges über Erfahrungen und Erlebnisse unter der Du-sche. Die meistgestellte Frage an diesem Abend lautete: „Hast Du einen Adapter?“

Nach einer erholsamen Nacht kamen wir am Mittwoch um 7.15 Uhr zu ei-nem für manchen deutschen Gaumen ungewöhnlichen aber doch ausrei-chenden Frühstück wieder zusammen. Auf dem Programm für diesen Tag stand eine Fahrt zur Insel Anglesey mit Besuch der dortigen Butterfly Farm und Besichtigung der Höhlen von Llandudno. Leider war an diesem Tag Dauerregen unser Begleiter. Da die Reiseleitung (Sandra Du bist nicht gemeint) ihre Hausaufgaben nicht gemacht hatte, wurde der Busparkplatz in Llandudno nicht gefunden, so dass wir statt der Höhlen Aldi und McDo-nalds besichtigten.

Schnell ging es zurück ins Kloster, so dass wir noch Zeit für eine Probe hatten. Im Gegensatz zu der Reiseleitung war Andrea gut vorbereitet und stimmte uns super auf das abendliche Konzert ein. Nach der Probe hieß es: Im Eiltempo das gute Essen genießen, umziehen und ab zur Parish Church in Mold.

Anscheinend hatten wir gemeinsam mit der Harfenistin Manon Hughes den Geschmack der Zuhörer getroffen, denn das Konzert endete mit stehen-den Ovationen. Schon auf der Rückfahrt steigerte sich die gute Stimmung, als Franz-Josef Runde um Runde die Ausfahrt aus dem Kreisverkehr „ver-passte“. Zurück im Kloster wurde noch kräftig gefeiert.

Am Donnerstag fuhren wir nach Liverpool. Was macht man in Liverpool? Man geht natürlich ins Beatles-Museum. Dieser Besuch war sein Geld wert. Nach der Besichtigung der Arbeiterstadt Liverpool hatten wir das Glück, Rose und Ken zu treffen, die uns die Original-Schauplätze der Beat-les-Zeit zeigten. Als wir aus dem Cavern-Club wieder in die Gegenwart zurückkamen, mussten wir uns sputen. Im Laufschritt ging es zum Bus zurück.

Nach einem kurzen Zwischenstopp an der imposanten kath. Kirche durften wir in der „Anglican Cathedral“ vor zahlreichen Touristen aus aller Welt ein Kurzkonzert geben. Zu unserem Erstaunen wurden wir über Mikro ange-kündigt. Für die Akustik der Kirche gibt es nur ein Wort: „WAHNSINN“. Aber damit war der schöne Tag noch nicht beendet. Beim Abendessen hatten wir Gäste. Die Mitglieder des Partnerschaftskomitees blieben auch zu unserem Hauskonzert in der Kapelle. Anschließend konnten wir von Pa-ter Stephen einiges über das Kloster und das Leben im Kloster erfahren.

Doch was ist eine Englandreise ohne Pub-Besuch? Also schlenderte eine amante-Schlange mit Vorder- und Rücklicht zum nächsten Pub (Inn), wo Lars die Wirtin mit der Frage „Haben Sie Platz für 25 deutsche Touristen?“ schockte. Sie vermutete eine versteckte Kamera. Den Schock überwunden wurden wir reingelassen, fanden alle Platz und nach einigen Stunden schlingerte eine fröhliche amante-Schlange zum Kloster zurück.

Am letzten Tag in Wales überraschte uns auf dem Bahnsteig in Llangollen ein walisisches Fernsehteam. Völlig ungeplant, kamen wir der Aufforde-rung, singend über den Bahnsteig zu gehen, nach. Nun ging es mit der historischen Dampflok entlang der Dee. Man kann sich kaum vorstellen, wie viel Spaß man mit einer Packung Toffifee haben kann. Im Anschluss an die ca. 1-stündige Fahrt schlenderten wir die Einkaufsstraße des klei-nen Städtchens rauf und runter. Als wir die Geschäfte in- und auswendig kannten, entschlossen wir uns, doch an der Besichtigung des Hauses der „Ladies von Llangollen“ teilzunehmen.

Zum Abschluss der Woche nahmen wir abends am Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft teil. Wegen des Auftritts des Überra-schungsgastes Sebastian gab es einige Irritationen, die sich zum Glück im Laufe des Abends auflösten.

Samstags hieß es dann, Koffer packen, Abschied von Pater Stephen neh-men und das letzte Mal zum Treffpunkt am Theater Clwyd fahren. Die Busfahrer wurden von Pater Stephen auf eine kürzere Strecke nach Mold aufmerksam gemacht und Thorsten bemerkte „Was hätten wir morgens lange schlafen können“. Angekommen am Theater Clwyd drehten wir zu unserem Entsetzen mit Rose am Steuer eine Runde durch den Kreisver-kehr. Wir waren sehr froh, als Thorsten wieder am Steuer saß.

Unsere Rückfahrt führte uns über York zur Fähre nach Hull. Den Aufent-halt in York genossen wir bei herrlichem Sonnenschein. Angekommen an der Fähre und nach einigem Hin und Her: raus aus dem Bus, rein in den Bus, raus aus dem Bus und doch zu Fuß auf die Fähre, verbrachten wir eine sehr ruhige Überfahrt nach Rotterdam.

Nun ging es, zum Glück wieder staufrei, zurück nach Menden. Mit dem Kreisverkehr hatten unsere Busfahrer wohl so ihre Probleme, denn dies-mal „verpasste“ Thorsten im Langscheder Kreisverkehr mehrmals die Aus-fahrt. Wohlbehalten kamen wir gegen 13.00 Uhr auf Battenfelds Wiese an. Mit den Gedanken wahrscheinlich noch in Wales, ging der geschäftsfüh-rende Vorstand mit schlechtem Beispiel voran: Lars vergaß seine Chor-kleidung im Bus, ich ließ einen Koffer auf Battenfelds Wiese stehen.

Rückblickend kann ich nur sagen: Das war eine gelungene und sehr har-monisch verlaufene Chorfahrt. Ich denke gerne daran zurück und freue mich schon jetzt auf die nächste Fahrt.

Getreu Sandras Motto sage ich: Goodbye, everybody!

Marie-Thres Paul


Zeitungsbericht

Menden. Tolles, mehr als zweistündiges Konzert mit fast 20 Titeln in der bestens besuchten Parish Church von Mold, halbstündiger Auftritt im Dom von Liverpool, der fünftgrößten Kirche der Welt, umfangreiche Fernsehaufnahmen für das walisische Fernsehen, dazu der Auftritt beim Festakt 25 Jahre Partnerschaft Menden-Flintshire: Für amante della musica menden hielt die einwöchige Konzertreise nach Wales in der Woche nach Ostern gleich eine ganze Fülle an tollen Eindrücken parat.

Mit 29 Aktiven inklusive der Vizechorleiterin Andrea Ferber, die für die musikalische Leitung verantwortlich zeichnete, war der heimische Meisterchor Richtung Wales aufgebrochen. Ebenfalls mit dabei: zahlreiche (Ehe-) Partner sowie fördernde Mitglieder und Freunde von amante della musica. Von Menden aus ging es in den Hafen von Rotterdam und dann über Nacht per Fähre ins englische Hull. Mehr als 24 Stunden später und nach einem Zwischenstopp in Chester erreichten die beiden Busse aus der Hönnestadt schließlich das Theater von Clwyd, wo die deutsche Delegation der internationalen Begegnungsfahrt willkommen geheißen wurde. Für die Stadt Menden waren neben den Vertretern des Partnerschaftskommitees Barbara Lewald (stv. Bürgermeisterin) und Wolfgang Wessel (Kulturbüro) mit nach Flintshire gereist.

Für amante della musica stand dann die Unterbringung im Franziskaner-Kloster von Pantasaph auf dem Programm. Pater Steven hieß den Chor als Klostervorsteher und einer von nur noch neun Mönchen in den eindrucksvollen Gemäuern willkommen, nachdem die Zimmer bezogen worden waren. In dem sehr ländlich gelegenen Kloster der Brüder des heiligen Franz von Assisi wurde amante bewirtet, nutzte die Kirche auch zur Probe und begeisterte die Geistlichen gleich am ersten Abend mit einem kleinen Auszug aus dem eigens einstudierten sakralen Repertoire.

Dieses sowie deutsche Volkslieder, englische Pop-Songs und Gospels gaben die „Musikliebhaber“ am nächsten Abend dann beim Konzert in Mold zum Besten. Gemeinsam mit amante stand die junge Harfinistin Manon Hughes auf der Bühne, so dass die Besucher in den Genuss eines abwechslungsreichen Abends kamen, der mit stehenden Ovationen endete. Offensichtlich hatte die heimische Singgemeinschaft, für die Sandra Weier die Stücke auf englisch ankündigte, mit ihrer Liedmischung den Nerv der Zuhörer bestens getroffen. Natürlich wurde der Konzert-Erfolg nach der Rückkehr ins Kloster noch gebührend gefeiert.

Im Rahmen der Tagesfahrt nach Liverpool besichtigte der Großteil des Chores zunächst das Beatles-Museum, ehe am frühen Nachmittag die einmalige Gelegenheit bestand, im riesigen Dom der englischen Arbeiterstadt aufzutreten. Über Lautsprecher wurde den zahllosen Touristen aus aller Welt der Auftritt angekündigt, so dass ein großes Publikum dabei war, als amante die imposante Akustik des Mittelschiffs (über 30 Meter hoch) erleben durfte. Kein Wunder, dass so manchem Sänger eine Gänsehaut über den Rücken fuhr. Mit großem Beifall endete das Kurzkonzert in der Liverpooler Kathedrale.

Am nächsten Tag erwartete ein Kamerateam des walisischen Fernsehens amante della musica am Bahnhof von Llangollen, von wo aus der Chor mit der historischen Eisenbahn unterwegs war. Zahlreiche Aufnahmen wurden auf dem Bahnsteig und im Zug gemacht, schon am Abend flimmerte der Beitrag über die Bildschirme. Musikalischer Abschluss war dann die Gestaltung des Festaktes am Abend, in dem u.a. die Partnerschaftsverträge zwischen Menden und Flintshire erneuert wurden (Gegenbesuch im Jubiläumsjahr steht im September an). Über York ging es zurück nach Hall, per Fähre wieder nach Rotterdam und schließlich zurück nach Menden ­– wie gesagt: mit sehr vielen tollen Eindrücken im Hinterkopf.